Die Kandahar ist vorbei und alle sind hoffentlich gut zuhause angekommen. Solange die Erinnerung noch frisch ist von meiner Seite einige Punkte zur durchgeführten Operation.
Vorweg, diese Kandahar hat meinen Vorstellungen nicht entsprochen. Da ist sehr viel schief gegangen, was zum großen Teil nicht unsere Schuld ist. Dem gegenüber stehen auch positive Erlebnisse und einige Punkte die wir gelernt haben und in Zukunft besser machen werden.
Man muss sich an dieser Stelle auch im Klaren sein, dass nicht jedes Event das Beste sein kann. Es muss auch mal "schlechtere" geben, das hilft auch, die gelungenen Spiele mehr zu schätzen.
Ich fange mal mit dem Offensichtlichen an: Die massive Überlegenheit der Taliban in scheinbar jedem Gefecht.
Aus meiner Sicht, gibt es 3 wesentliche Punkte die zu diesem Umstand geführt haben:
1.) Die Mannstärke war signifikant höher als unsere. Nach Ausfall haben wir gesehen, dass sie uns Zahlenmäßig deutlich überlegen waren und das fast immer. Das ist gleich mal ein Punkt, wo wir wenig machen können. Wird für einen Auftrag nur ein Zug eingesetzt, und die Andere Seite setzt für den gleichen Auftrag eine Kompanie ein, zieht man nun mal den kürzeren. Hier müsste uns die Führung mehr Mittel zur Verfügung stellen.
2.) Laut Regelwerk sind für Strongguns 2.5 Joule erlaubt. Soweit ich das sehen konnte, hatten die Rebellen durchwegs orange Markierungen - also Strongguns im Einsatz. Bei uns waren auch einige mit "Safeguns" unterwegs, also <1.7 Joule. Das bringt auf jeden Fall einen deutlichen Unterschied in der Reichweite und in der Durchschlagskraft in den Dickungen zu Tage.
Hierbei müssen wir überlegen, wie wir aufschließen können um diesen Nachteil zu reduzieren.
Gerne würde ich von euch wissen, wieviel Joule ihr bei Chronen hattet. (Bitte schickt mir diese Daten per PN).
Ich hatte z.B.: nur 1.35 Joule.
3.) Viele Gefechte waren für uns schlicht weg nicht zu Gewinnen, da von Gegenspielern Fahrzeuge eingesetzt wurden, welche wir nicht bekämpfen konnten. Man muss den Taliban anrechnen, dass sie ihre motorisierten Einheiten sehr geschickt einsetzen können.
Einerseits war die Anzahl der Fahrzeuge teilweise sehr hoch. Dem können wir nichts entgegen setzten. Die Orga ist für das Gleichgewicht unter den Fraktionen verantwortlich.
Andererseits konnten wir Fahrzeuge nicht bekämpfen, da es vor Ort eine Regeländerung gegeben hat und unsere "AT-Markierer" nicht verwendet werden konnten. Wir werden uns diesbezüglich etwas einfallen lassen, um Fahzeuge in Zukunft besser bekämpfen zu können.
Neben der Überlegenheit der Taliban war auch die Missionsplanung ein Grund für das Scheitern so mancher Mission. Ein Missionsziel hinter die feindlichen Linien zu legen, welches dann auch noch von Respawnpunkten umzingelt ist, kann nicht gut gehen.
Hierbei ist einfach die Planung der Aufgabe nicht optimal. Weiters wurde in der Durchführung kein Schwergewicht gebildet, was uns dann auch noch in der Mannstärke einen Nachteil mitgegeben hat.
Entgegen diesen negativen Einflüssen hat es einige positive Punkte geben, die nicht unerwähnt bleiben sollen.
Das Zusammenspiel der einzelnen Gruppen hat sehr gut funktioniert.
Auch das Zusammenspiel innerhalb der Gruppen hat sehr gut funktioniert. Hier haben wir uns definitiv deutlich verbessert.
In den Nachteinsätzen haben wir ebenfalls eine deutliche Verbesserung gegenüber den letzten Jahren festgestellt. Hier wurden wir nicht mehr so kalt zusammengeschossen, wie das teilweise schon der Fall war. Ganz im Gegenteil - wir konnten am Freitag die Linie für 3.5h halten. Und dass obwohl die Taliban alles daran gesetzt haben, und zu vertreiben. Selbst der Einsatz von 5 Fahrzeugen (!!!) konnte uns nix anhaben.
Die Kommunikation innerhalb des Zuges (ZgKdt <--> GrKdt) hat ausgezeichnet funktioniert, vom Anfang bis zu Ende.
Auch die Verbindung zum KpKdo war, bis auf einem Ausfall Freitag Nacht, immer gegeben. Der Einsatz von PES hat die Sache dann noch schön abgerundet.
Was mich besonders gefreut hat war, die Motivation und auch die Leistung der einzelnen Leute war sehr hoch. Es hat kaum Beschwerden gegeben und auch Ausfälle waren kaum zu erkennen.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle zwei Personen:
Sharah: deutlich höheres körperliches Leistungsspektrum als letztes Jahr. Den steilen Hügel rauf, OHNE Pause und auch oben angekommen, gleich weiter marschiert. Letztes Jahr, hat es an dieser Stelle fast ein Sauerstoffzelt gebraucht
Wuchti: Premiere als Funker - Anfangs hat es Startschwierigkeiten gegeben. Es wurde sich aber sehr schnell in die Rolle eingelebt ab Samstag Früh hat es keinerlei Probleme mehr gegeben. Immer zur Stelle wenn benötigt und die Aufgaben sauber abgearbeitet.
Es wird versucht, diese Punkte bei der nächsten Operation zu verbessern um hier erfolgreicher zu sein. Wer dem noch etwas hinzufügen möchte kann das gerne machen. Falls nötig auch gerne per PN.