Ich möchte hier ein paar Dinge anführen, auf die man während einer MilSim achten sollte, da man dadurch einerseits den Gegner ausfindig machen und im Umkehrschluss natürlich sich selbst vor vorzeitiger Entdeckung schützen kann.
Nachfolgend also ein paar Punkte die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können:
1. FORM: In der Natur kommen Formen wie Dreiecke, Quadrate und gerade Linien relativ selten vor. Allerdings besteht der Großteil der vom Menschen gemachten Dinge aus genau diesen geometrischen Formen. Wir müssen uns also entweder von diesen Formen befreien oder…. sie tarnen um sie zu verschleiern. Deshalb ist bereits die Tarnung des Gewehrs wichtig. Am besten ist es natürlich alles zu tarnen und so Konturen optisch zu brechen. Tarnung kann durch das Anbringen natürlicher Materialien oder durch färben erfolgen. ACHTUNG ! Schwarz ist keine Tarnfarbe ! Braun, Grün und Grautöne sind hier die richtige Wahl, auch abhängig vom Einsatzort.
2. SCHEIN: Ob man es glauben will oder nicht – Haut glänzt im Sonnen- und Mondlicht ! Also tarne dein Gesicht. Bedecke soviel Haut wie möglich mit deiner Kleidung und einem Hut (Boonie ist perfekt !). Jedes freiliegende Stück Haut muss mit Tarnschminke getarnt werden. Die beste Gesichtstarnung hilft nichts, wenn die Hände noch in winterlicher Bleiche strahlen. Trage NICHT deine Winkeltaschenlampe offen an der Kampfweste. Die Linse wirkt bei richtiger Sonneneinstrahlung wie ein Signalspiegel. Gleiches gilt für Armbanduhren, Karabiner, und jegliche andere glänzende Ausrüstung. Kontrolliere hier vor Missionsbeginn jeden Teil deiner Ausrüstung !
3. STANDORT: Wir haben alle schon mal etwas betrachtet und uns gedacht „Irgendwas stimmt hier nicht… irgendetwas gehört hier nicht hin…“ und dann noch genauer hingesehen um herauszufinden was hier fehl am Platz bzw. unnatürlich ist. Deshalb ist der Standort wichtig. Um nicht entdeckt zu werden, müssen wir uns so in die Umgebung „einfügen“, dass wir nicht als ‚Fremdkörper’ wahrgenommen werden.
4. SCHATTEN: Es ist einfacher sich im Schatten zu verstecken, als im Licht. Dies gilt auch bei Nacht (Mondlicht)! Schatten kann aber auch dein Feind sein. Wenn man sich z.B. in der Mittagssonne hinter einer Mauer versteckt und die Sonne im richtigen Winkel steht, kann einen der eigene Schatten verraten. Gleiches gilt hinter einem Baum, in einem Gebäude, usw…
5. SHILHOUETTE: „Skylining“, ein anderes Wort für Shilhouette, ist ein weiterer wichtiger Punkt. Stell dir vor jemand steht auf einem Bergrücken und du bist im Tal und siehst nach oben. Die Person am Bergrücken fällt dir sofort ins Auge, da sie sich deutlich vom Hintergrund abhebt. Darum – NIEMALS direkt auf einem Grat oder an einer Gebäudekante gehen. Immer ein Stück unterhalb des Grates bzw. hinter der Gebäudekante bewegen.
Achte auch auf helle Hintergründe (Lichtquelle; helles Feld, helles Gebäude, usw…)!
6. ABSTÄNDE: Besonders wenn man versucht sich zu verstecken, sollte man auf folgendes achten: Die Natur kennt keine absolut regelmäßigen Abstände zwischen Objekten. Wenn also eine Gruppe mit 10 Mann am Waldrand liegt und immer genau 15 Meter Abstand zwischen ihnen ist, erhöht dies enorm die Gefahr entdeckt zu werden. Unregelmäßige Abstande sind in solchen Fällen wichtig, um kein unnatürliches Muster zu erzeugen.
7. GERÄUSCHE: Du weißt wie ein Mann klingt der wie ein Vogel pfeift ? Genau, wie ein Mann der wie ein Vogel pfeift Geräusche können dich ebenso verraten. Husten, niesen, aufstoßen, furzen, auf dem Boden auftreffender Urin beim pinkeln, all das kann die Position verraten. Also, auch wenn wir Männer unter uns sind, so müssen wir während einer Mission unser bestes Verhalten an den Tag legen.
Magazine werden herausgenommen oder eingesteckt, Klettverschlüsse geöffnet, Äste gebrochen, hacken (Machete), flüstern, graben, die Füße beim gehen schleifen lassen, all das sind verräterische Geräusche. Es kann aber auch zu leise sein. Wenn z.B. nachts das Gezirpe plötzlich aufhört, sollte man damit rechnen nicht alleine zu sein.
Bevor man seine Mission beginnt ist es also empfehlenswert ein paar mal durch auf- und abspringen zu überprüfen, ob man seine Ausrüstung geräuschfrei verstaut hat.
8. GERUCH: „Rauchen kann tödlich sein“ – Dies trifft besonders im militärischen Bereich zu. Ein einzelner Raucher kann ein ganzes Bataillon verraten. Nicht nur der Rauch selber oder bei Nacht die Lichtabstrahlung der Glut, auch der Geruch der Kleidung kann verräterisch werden. Deos, Zahnpasta, Rasierwasser … alles was riecht kann die Position verraten.
9. FARBE: ‚Schwarz’ ist, wie bei Punkt 1 bereits erwähnt, eine unnatürliche Farbe und sollte tunlichst vermieden werden. Aber auch z.B. 3COL-Desert in einer mitteleuropäischen Waldlandschaft ist ein absolutes NO-GO ! Wähle also deine Kleidung entsprechend deinem Einsatzort sorgfältig aus.
10. BEWEGUNG: Das gefährlichste haben wir uns für den Schluss aufgehoben. Du kannst vielleicht einen oder zwei der obigen Punkte missachten und wirst trotzdem nicht entdeckt. Du missachtest DIESEN Punkt und schon bist du ein Ziel. Auch wenn du dich an alle vorherigen Punkte hältst… beweg dich, und du wirst entdeckt. Wenn du in Stellung liegst und dich juckt der Sack… lass ihn jucken. Wenn eine Schnecke über deinen Ärmel eine Schleimspur legt… lass sie. Wenn du ein Ziel ausspähst oder das Gelände beobachtest.. bewege deine Augen und möglichst wenig den Kopf.
Wenn du dich bewegen MUSST, dann überlege deine Bewegungen VORHER sorgsam, erst dann bewege dich LANGSAM und so nahe am Boden wie nur irgendwie möglich.
Bedenke: Ein Objekt das sich nicht bewegt ist fast nicht zu entdecken. Ein sich sehr langsam bewegendes Objekt ist schwer zu entdecken. Ein sich schnell oder ruckartig bewegendes Objekt WIRD ENTDECKT WERDEN !
Wer diese Punkte missachtet - bettelt darum, entdeckt zu werden !
Achte darauf, wenn der Gegner einen dieser Punkte missachtet und somit leicht zu entdecken ist !